Wie kann ich Bitcoins aufbewahren?

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In Teil 8 unserer Bitcoin Basics Serie haben wir uns angeschaut, wie man Bitcoins kaufen und verkaufen kann. In Teil neun werden wir uns anschauen, wie man Bitcoins lagert.

Genauso, wie wenn man große Mengen an Bargeld lagern will, so benötigt man auch bei Bitcoins gewisse Sicherheitsmaßnahmen, um den eigenen Wohlstand zu beschützen.  Während manche Händler – die ihre Tage damit verbringen Tauschgeschäfte zwischen Bitcoin und anderen Währungen durchzuführen – ihre Bitcoins auf einer Handelsplattform lassen, ist der sicherste Weg um Bitcoins langfristig zu lagern, ein Wallet. 

Wie wir bereits besprochen haben, ist der Begriff Wallet nicht wirklich zutreffend – manche favorisieren den Begriff Keychain – und es ist weiterhin auch inkorrekt zu sagen, dass man Bitcoins in einem Wallet lagert; ein Wallet enthält den öffentlichen unn den privaten Schlüssel eines Nutzers, der genutzt wird, um auf eine öffentliche Bitcoinadresse zuzugreifen und um Transaktionen zu unterschreiben.

Bitcoin Wallets sind in verschiedenen Formaten erhältlich und jedes hat seine Vor- und Nachteile. Die Bedürfnisse verschiedener Nutzer sind unterschiedlich und es ist wichtig, dass man sowohl das eigenen Handels- und Investitions-Verhalten als auch die eigenen Sicherheitsansprüche kennt, bevor man sich an eine bestimmte Art von Wallet für eine lange Zeit bindet.

Desktop Wallets

Desktop Wallets sind Software Programme, die am Desktop oder Laptop auf einem der bekannten Systeme wie Windows, macOS oder sogar Linux operieren. Der Vorteil von Desktop Wallets ist, dass man mit diesen direkt auf die Bitcoinadresse am selben Computer zugreifen kann, an dem man auch handelt. Allerdings sind diese Wallets nicht transportabel und auch nicht so vielfältig einsetzbar wie ein mobiles Wallet.

Der de facto Bitcoin Client, genannt Bitcoin Core, wird von vielen Computern auf der ganzen Welt betrieben. Diese formen „Knotenpunkte“ im Netzwerk, die die wichtige Aufgabe der Transaktions-Durchführung übernehmen – allerdings ermöglicht diese Software auch Nutzern, eine Bitcoin Adresse zu erstellen um Bitcoins zu senden und zu empfangen sowie um ihren privaten Schlüssel zu lagern.

Desktop Wallets wie der Bitcoin Core können sehr schwer zu downloaden und zu unterhalten sein und weiterhin erfordern, dass der Nutzer kontinuierlich das eigene Programm updatet, um mit der Blockchain auf Augenhöhe zu bleiben, während immer neue Transaktionen verifiziert und hinzugefügt werden. 

Dennoch, nicht alle Desktop Wallets sind auch Knotenpunkte. Einige werden auch nur als Software Wallet genutzt, das sowohl den öffentlichen als auch den privaten Schlüssel beherbergen kann und von einer dritten Partei entwickelt werden. Diese Varianten sind normalerweise viel unkomplizierter zum Downloaden und Unterhalten und kommen normalerweise mit einigen für den Investor sehr attraktiven Features und Details.

Mobile Wallets

Genauso wie ihre Desktop-Gegenstücke sind die Mobile Wallets Software Programme (Apps), die man auf dem Smartphone installieren kann. Typischerweise sind diese für Apples iOS (iPhones), Android Handys und manche sogar für die weniger verwendeten Windows Phone von Microsoft erhältlich.

Während Desktop Wallets nur bedingt mobile sind und bestimmt nicht in die Hosentasche passen, ermöglichen mobile Wallets Investoren und Händlern den Komfort, das eigene Wallet überall mit hin nehmen zu können. Dies erlaubt es den Nutzern bestimmter Mobile Wallets außerdem, nicht nur mit Bitcoin, sondern auch mit anderen Kryptowährungen schnell und unkomplizierte Einkäufe zu tätigen. 

Der Nachteil dieser Methode ist, dass Smartphones niemals die Rechenpower eines Computer erreichen könne. Daher downloaden die meisten Mobile Wallets nicht die gesamte Bitcoin Blockchain – stattdessen verlassen Sie sich auf eine kleine „Portion“ der Blockchain und sind deshalb für die meisten Transaktionen von den „Knotenpunkten“ abhängig. 

Das sorgt dafür, dass der Großteil der Rechenpower und des benötigten Speicherplatzes an Computer, die mit der Bitcoin Blockchain verlinkt sind, ausgelagert werden kann.

Auch wenn ein mobile Wallet, genauso wie ein Desktop Wallet, sowohl den privaten als auch den öffentlichen Schlüssel enthält, verwenden die meisten mobile Wallets doch eher QR-Code Scanning oder Near Field Communications (NFC).

So kann ein Mobile Wallet zum Beispiel mit der Kamera eines Smartphones einen QR-Code lesen. Das mobile Wallet kann den QR Code dann als eine andere Bitcoin Wallet Adresse interpretieren, an die der Nutzer dann Bitcoins senden kann.

Alternativ dazu können Smartphones, die mit einem NFC Chip (wie einige Apples jüngster iPhones oder die Samsung Galaxy S Reihe) ausgestattet sind, Transaktionen mit dieser Technologie durchführen. Das erlaubt es dem Nutzer, das Handy gegen einen Leser zu halten und Bitcoin zu versenden, ohne dass dafür irgendwelche Details eingegeben werden müssen.  Das funktioniert ähnlich wie bei Diensten wie Apple Pay, Samsung Pay oder Android Pay.

Hardware Wallets

Auch wenn man sowohl das Desktop als auch das mobile Wallet als Hardware bezeichnen könnte, so gibt es doch einige elektronische Produkte, die speziell dafür gestaltet wurden, den Schlüssel einer Person zu lagern.  Diese Produkte werden häufig Hardware Wallets genannt und werden häufig auch zum Durchführen von Zahlungen verwendet.

Hardware Wallets kann man am ehesten mit einem USB Drive vergleichen, auch wenn sich das von Marke zu Marke unterscheiden kann.

Hardware Wallets funktionieren typischerweise mit einer „Online“ und einer „Offline“ Komponente.  Daher wird ein Investor ein Online Wallet nutzen, um dort die öffentliche Adresse zu speichern und Markierungen, mit den Transaktionen signiert werden. Um eine Transaktion abzuschließen, muss der Nutzer den eigene Hardware Wallet per USB mit einem Computer verbinden, auf dem dann eine Signatur erstellt wird, ans Wallet gesendet wird und dann in die Bitcoin Blockchain eingefügt wird. 

Einige Hardware Wallets ermöglichen es den Nutzern, den privaten Schlüssel in einem extra gesicherten Bereich zu verstecken –  da bedeutet, dass dieser Schlüssel nicht von dem Gerät getrennt werden kann oder ohne diese verwendet werden kann. 

Einige Hardware Wallets kommen auch mit einem Backup Service und in dem Fall, dass dieser verloren geht oder nicht mehr funktioniert, kann ein Nutzer einen speziellen Schlüssel verwenden um den privaten Schlüssel, den Bitcoin Kontostand und den Transaktionsverlauf auf einem anderen Gerät wiederherzustellen. Dies Backups werden normalerweise durch einen PIN gesichert, der entweder direkt zu dem Gerät verlinkt ist oder von einem Nutzer eingestellt wird. 

Was viele Nutzer daran begeistert ist, dass Hardware Wallets nicht zum Opfer eines Virus werden können, die bei den Software Wallets von Zeit zu Zeit Erfolg haben.  Dennoch sind diese Wallets nicht immun gegen Korruption, Diebstahl oder Schaden.

Papier Wallets 

Einer der billigsten Wege um die eigenen Bitcoins zu lagern, ist ein sogenanntes „Paper Wallet“.

Ein Paper Wallet funktioniert so: Ein Drucker druckt zwei QR Codes aus, einer ist die öffentliche Adresse, über die man Bitcoins erhält und der andere Code ist der private Schlüssel, mit dem ausgehende Transaktionen unterschreibt. Um ein Papier Wallet zu nutzen, scannt der Nutzer den QR-Code entweder selbst oder lädt eine andere Partei der Transaktion dazu ein.

Paper Wallets minimieren einige der Risiken, die mit dem Lagern der Schlüssel im Internet verbunden sind, bei dem der Investor auch dem Anbieter vertrauen müsste, der den Schlüssel lagert. Deshalb können Paper Wallets nicht das Opfer einer Cyber Attacke oder anderer krimineller Handlungen werden, bei denen Täter versuchen, die Bitcoins online zu stehlen.

Dafür haben Paper Wallets aber ihre ganz eigenen Schwächen. Ähnlich wie Hardware Wallets können Paper Wallets gestohlen oder beschädigt werden und das Papier selbst löst sich mit der Zeit auf –  was bedeutet, dass man extrem vorsichtig damit sein muss, wo man das Paper Wallet lagert und dass man es nie zu lange am gleichen Platz lässt.

Sind Bitcoins Wallets sicher?

Jede Art von Bitcoin Wallets hat ihre Vor und Nachteile und es liegt beim jeweiligen Nutzer, die eigenen Accounts auseichend zu sichern und die Option auszuwählen, die am besten für die eigenen Zwecke geeignet ist.

Während Online oder Software (Desktop oder mobil) Wallets Komfort und einfachen Zugang auf das Internet bieten, wo man schnell Transaktionen durchführen kann, so kommen Sie doch mit einem Sicherheitsrisiko. Diese Wallets sind ein primäres Ziel für Internet Hacker, die Bitcoins oder andere Kryptowährungen stehlen wollen.

Auf der anderen Seite können physische Lagerplätze wie Hardware oder Paper Wallets leicht gestohlen, beschädigt oder funktionsuntüchtig werden. 

Es hat sich als erfolgreiche Strategie erweisen, verschiedene Arten von Wallets zu nutzen und so sicherzustellen, dass das gesamte eigene Bitcoin Vermögen nicht nur von einem Wallet abhängig ist. 

Es gibt noch einige weitere Schritte, die man unternehmen kann, um den eigenen Account zusätzlich zu sichern.  Nutzer, die einen Online Wallet Service nutzen, können eine zweit-Stufen Authentifikation verwenden, was bedeutet, dass man sich neben der Anmeldung mit Nutzername und Passwort auch noch mit einem Code von einem vorher ausgewählten Gerät absichern kann, das als „zweite Sicherheitsschicht“ beim Anmelden funktioniert.

In Teil Zehn unserer Bitcoin Basics Serie werden wir entdecken, warum Sie in Bitcoin investieren sollten.

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